7 Faktoren, wie Sie Neid im Team vorbeugen

Im letzten Blogbeitrag haben wir uns angesehen, wie und warum es zu Neid im Team kommen kann und wie Sie als Führungskraft damit umgehen sollten. In diesem Beitrag möchte ich nun sieben Faktoren vorstellen, die dabei helfen, Neid und Missgunst vorzubeugen.

  1. Sympathie und Antipathie nicht offen zeigen

Zeigen Sie nicht, welche Mitarbeitenden Ihnen persönlich sympathischer oder weniger sympathisch sind. Mitarbeitende spüren es, wenn Verfehlungen von den „Lieblingen“ übersehen werden, während andere schwer wiegen. Es geht im Berufsalltag im Übrigen nicht um ihre privat-individuellen Charaktervorlieben, sondern um professionelle Haltung allen Mitarbeitenden gegenüber.

  1. Beurteilungskriterien offen kommunizieren

Legen Sie Ihre Beurteilungskriterien offen. Vereinbaren Sie Ziele und Wege dahin – sowohl für das Team als auch für einzelne Personen. Nennen Sie konkrete Maßstäbe, anhand derer Sie etwa das individuelle Engagement, die Kundenorientierung oder den Umgang mit Ressourcen bewerten.

  1. Teaminterne Spielregeln fördern das Wir-Gefühl

Ein präventives Mittel um Neid zu begegnen ist, gemeinsam mit dem Team über den kommunikativen Umgang untereinander zu sprechen und daraus teameigene Spielregeln abzuleiten. So könne Grenzen in herausfordernden Situationen, aber auch Potenziale und Ideen im Umgang miteinander gefunden werden.
Die Frage: „Was können wir voneinander lernen“ ist eine gute Abschlussfrage in diesem Spielregelprozess und minimiert Barrieren zwischen bspw. jungen und älteren Kolleg*Innen.

Unzufriedenheit im Team effektiv vorbeugen

Probleme im Team als Führungskraft zu beseitigen und vorzubeugen ist eine der wichtigsten und manchmal herausforderndsten Aufgaben. Wir schulen Führungskräfte wie Sie, damit Sie Ihre wertvollste Ressource langfristig an sich binden, ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen und so motivierte und leistungsstarke Mitarbeit fördern.

4. Eigene Stimmung und Verhalten kontrollieren

Ihr Verhalten sollte berechenbar, konstant und somit einschätzbar sowie nachvollziehbar sein. Haben Sie einen „schlechten Tag“ oder sind Sie auf Mitarbeitende insgeheim gerade schlecht zu sprechen, verschieben Sie Termine mit den Kolleg*Innen. Spürt Ihr Gegenüber bei Besprechungen mit Ihnen die negative Stimmung, kann das verunsichern, frustrieren und den Neid auf vermeintlich bevorzugte Kollegen befeuern.

5. Konkurrenzdenken nicht bewusst fördern

Braucht es unbedingt Auszeichnungen wie den „Mitarbeiter des Monats“ oder „Die meisten Abschlüsse im Monat 3 erzielt hat …“? Überlegen Sie sich, ob derlei Wettbewerbe nicht eher schädlich für das Betriebsklima sind und abgeschafft werden sollten. Besprechen Sie dazu am besten mit Ihren Mitarbeitenden, was besser zu ihren Motivationsfaktoren passt: Mögen Sie den kleinen Wettstreit untereinander? Oder arbeiten sie lieber in einem Umfeld, in dem alle gemeinsam an einem Strang ziehen? Gehen Sie ins Gespräch.

6. Diverse Teams zusammenstellen (hilft vor allem gegen Generationskonflikte)

Mitarbeitenden mit weniger Erfahrung oder Fachkenntnis sollen erkennen: Ich profitiere von der Zusammenarbeit mit erfahrenen, fachlich versierten Kolleginnen und Kollegen. Wir sind keine Konkurrenten.

Diktieren Sie nicht, wer mit wem zusammenarbeitet, sondern regen Sie zur Zusammenarbeit an. Lassen sie erfahrungsältere und erfahrungsjüngere Mitarbeitenden voneinander lernen und fördern sie dies durch Aufgabeninhalte und Umsetzungsschritte.

Heben Sie Vorteile hervor, die für alle Teammitglieder gelten: Wenn der erfahrungsjüngere Kollege X jene Fähigkeit weiter ausbaut, wird zukünftig das ganze Team entlastet. Wenn der erfahrungsälterer Kollege Y sein Spezialwissen für alle anderen Kollegen öffnet, wird das gesamte Team innovativer.

7. Aufgaben gerecht und transparent verteilen

In den meisten Teams fallen auch eintönige oder anstrengende Aufgaben an. Mitarbeitende sollten keine Bevorzugung oder Benachteiligung bei der Verteilung von Arbeiten erkennen oder meinen, welche erkennen zu können.

Verteilen Sie unbeliebte Aufgaben nach Eignung oder nach einem rotierenden Schema, welches von allen Teammitgliedern nachvollzogen werden kann. Nach dem Motto: Aufgabe X wurde letzten Monat von Mitarbeiterin Y erledigt, diesen Monat ist jemand anderes an der Reihe.

Oder aber Sie lassen das Team entscheiden, wer, warum, welche Aufgaben übernehmen wird. So steigern sie nicht nur die Selbstverantwortung der Kolleg*innen, sondern geben ihre Macht ab, generell über Vorgehensweisen entscheiden zu müssen. Das erleichtert Kommunikation auf Augenhöhe und steigert die Motivation aller Kolleg*Innen, die an der Lösung beteiligt waren.

 Unser Tipp: Stellen Sie sich auf Ihre Mitarbeitenden ein; sie sind keine Mensch-Maschinen

Manche Menschen benötigen mehr Bestätigung, Anerkennung oder Wertschätzung durch Vorgesetzte als andere. Wenn Sie glauben, dass es sich beim „Neider“ (die Person, die den Neid verspürt) um eine solche Person handelt, stellen Sie sich darauf ein. Gehen Sie ins Gespräch und drücken Sie Ihre Wertschätzung aus.

Vergessen wir nicht: Neid kommt nie über Nacht. Neid hat eine Geschichte, die Sie als Führungskraft wahrnehmen, ansprechen und lösen sollten

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