Teams und deren Gesundheit

Teams sind enorm wichtige Powerzellen vieler Unternehmen!

In den letzten Jahren stiegen die Fehltage von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen kontinuierlich. Corona hat den Trend nochmal verschärft. Besonders gravierend ist der Anstieg der Ausfälle in dieser Zeit um 41 % durch psychische Erkrankungen [1].

In Zeiten von Fachkräftemangel und immer komplexer werdenden Anforderungen können Organisationen sich nicht mehr auf einzelne Schlüsselpersonen verlassen. Aber wie bei Individuen auch: ist das Team nicht in der Balance, kann es keine oder nur verminderte Leistung erbringen. Die Fehlzeiten und Fluktuation steigen an. Die Stimmung und Motivation verschlechtern sich, Konflikte nehmen zu. Ein Teufelskreislauf: Auch Teams können „ausbrennen“ – und das wird für das Unternehmen richtig teuer.

Teamgesundheit im Fokus

Ein gut funktionierendes Team aus gesunden Mitarbeitern zu erhalten ist eins der wichtigsten Ziele von Führungskräften. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Mitarbeiter zu motivieren, leistungsstark zu erhalten und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Warum ist Teamgesundheit so wichtig?

Auch viele Teams erleben eine Zeit der extremen Überlastung, Umstellung auf hybride Arbeitsweisen und höheren Erfolgserwartungen. Der (Leistungs-) Druck kommt also von allen Seiten und führt vielerorts zum „Arbeiten im Krisenmodus“. So kommen Teams in eine Negativspirale: Sie sind stark beansprucht, die Kolleg:innen werden gereizter, der Krankenstand steigt und die (noch) gesunden Mitarbeitenden haben noch mehr auf dem Tisch. Die Stimmung im und die Leistungsfähigkeit des Teams sinken weiter, der Druck von oben steigt. Mental starke Mitarbeiter:innen und Teams sind – zumindest eine Zeit lang – besser vor diesen Negativ-Einflüssen gewappnet, aber ewig können auch sie nicht standhalten!

Gesunde Mitarbeiter:innen und Teams sind nicht nur leistungsfähiger, sie sind auch innovativer und flexibler, bessere „Employer Branding Botschafter:innen“. Sie denken langfristiger (statt im „Überlebensmodus“) und bleiben dem Unternehmen auch eher länger erhalten. In Sachen People Management kann es sich heute eigentlich kein Unternehmen mehr leisten, das Thema Teamgesundheit zu vernachlässigen!

Die „Indizien“ sind vielfältig, besonders erwähnenswert sind folgende Aspekte:

  • gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung
  • Offenheit und Vertrauen,
  • positives Mindset,
  • gemeinsame Rituale und Missionen,
  • Teamzusammenhalt,
  • Achtsamkeit – sich selbst und dem Team gegenüber,
  • Work-life blending,
  • guter Umgang mit Fehlern, Niederlagen, Druck und hohen Stresspegeln,
  • Ausdauer, Belastbarkeit und Resilienz,
  • konstruktiver und unaufgeregter Umgang mit Konflikten
  • und natürlich auch Spaß und Freude an der Arbeit und im Team.

Nun sind die meisten dieser Anzeichen nicht so einfach zu „verschreiben“ – sie sind vielmehr das Ergebnis aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren.

Was es braucht ist psychologische Sicherheit

Fühle ich mich wohl in meiner Haut, von meiner Familie und Freunden angenommen und wertgeschätzt – kurz, habe ich eine „Heimat“ – empfinde ich Sicherheit. Dann kann ich „gesund“ sein, respektvoll mit mir selbst und anderen umgehen. Das gibt mir Stärke und Zutrauen – in mich und die Zukunft. Das gleiche gilt für Teams und ihre Mitglieder! Aus einem sicheren Gefühl heraus traut sich das Team mehr zu, ist eher bereit, Entscheidungen zu treffen und sich auf Veränderungen positiv gestimmt einzulassen. Dann können Sorgen und Zweifel frei geäußert werden. Das Team wird resilienter.

Und zu Vertrauen gehört auch Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und die Sicherheit, dass sich alle – auch die Führungskraft – an Abmachungen halten. Z. B. auch an die Einhaltung von Zusagen oder Deadlines.

Kurzum: psychologische Sicherheit ist das Fundament für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, denn ohne Vertrauen ist es z. B. schlecht möglich, Konflikte konstruktiv zu lösen, die Kommunikation wird nicht offen und transparent sein und aus Angst vor Fehlern „passiert“ wenig.

 

Kommunikation und gegenseitige Unterstützung

Dies sind zwar Ausprägungen, die auf der Teamebene passieren, auf die aber jedes einzelne Teammitglied maßgeblichen Einfluss hat. Geht es mir schlecht, bin ich nicht im Lot, so kommuniziere ich nicht oder unangemessen. Ich höre nicht oder schlecht zu, Missverständnisse sind an der Tagesordnung. Und andere zu unterstützen, wird mir erst recht zu viel – bin ich doch selbst schon im Krisenmodus… Und deshalb wiederum traue ich mich auch nicht, Hilfe anzufordern. Ein Teufelskreislauf mit extrem negativen Folgen für das gesamte Team. Einer, der nur durchbrochen werden kann, indem jeder Einzelne – auch die Führungskraft – Vertrauen (als Vorschuss!) schenkt und Verletzlichkeit zeigt (siehe Abbildung). Zwei mächtige Hebel, um psychologische Sicherheit im Team aufzubauen bzw. wieder herzustellen.

Die Arbeit an diesen drei genannten Faktoren ist also das „Pflichtprogramm“, um gesunde Teamarbeit und mentale Stärke der einzelnen Teammitglieder überhaupt zu ermöglichen.

Die Rolle der Führungskraft in Sachen Teamgesundheit

Das Team kümmert sich also um sich, einzelne Teammitglieder auch um andere, aber die Führungskraft hat definitiv drei unterschiedliche Aktionsebenen:

  1. Die (emotionalen) Ermüdungserscheinungen machen auch vor Führungskräften nicht halt. Daher muss sie sich zunächst um ihre eigene mentale Gesundheit kümmern – andernfalls kann sie nicht konstruktiv agieren und definitiv kein Vorbild sein. Eigene Unzulänglichkeiten zu formulieren, macht menschlich, nahbar und öffnet den Raum, Sorgen im Team offen zu teilen. Und es zeigt authentisch: ich beschönige nichts, ich nehme wahr – und gemeinsam gehen wir die Herausforderung an. Übrigens: starke Emotionen können ein starker „Motor“ sein.
  2. Die Führungskraft muss erkennen, wenn Teammitglieder an mentaler Stärke verlieren bzw. sich ungesundes Verhalten einschleicht. Hier kann sie sich als Sparringpartner, als Vertrauensperson und als Rückhalt anbieten. Die Rahmenbedingungen verbessern und konstruktive Lösungen gemeinsam mit dem Mitarbeitenden suchen und – wenn nötig – externe Partner (HR, Betriebsrat, betriebliches Gesundheitsmanagement etc.) ins Spiel bringen.
  3. Die Führungskraft ist aber auch Teamcoach. Wie und wann schauen wir auf unsere Zusammenarbeit und unsere Teamgesundheit? Was sind geeignete Maßnahmen? Was dürfen und können wir? Wer unterstützt uns und wie gehen wir als Team damit um? Hier ist die Führungskraft als Moderator, als Unterstützerin, als Impulsgeber und als Ermöglicherin gefragt.

Rechtliche Aspekte
BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement)

Arbeitgeber:innen sind gesetzlich verpflichtet, Mitarbeiter:innen, die mehr als 6 Wochen innerhalb eines 12-Monats-Zeitraums krankgeschrieben waren, zu einem BEM-Gespräch einzuladen. Die Teilnahme ist freiwillig und hat zum Ziel, künftige Krankheit zu vermeiden und schreibt weder konkrete Maßnahmen noch einen bestimmten Verfahrensablauf vor. Es gibt aber Mindeststandards: z. B. die sachliche Erörterung aller Möglichkeiten, das Arbeitsumfeld anzupassen wie auch alle nötigen Behörden/Betriebs- rat und Schwerbehindertenvertretung/Hilfen (z. B. psychotherapeutischer Art) in einem „geschützten Raum“ zu beteiligen. BEM als Ausdruck der Fürsorgepflicht soll helfen und nicht drohen.

BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement)

Das BGM ist nicht das gleiche wie die „Betriebliche Gesundheitsförderung“, die sich primär auf individuelle verhaltenspräventive Maßnahmen in den Themen Bewegung, Ernährung, Stress- bewältigung und Suchtprävention konzentriert und damit ein Teilbereich des BGM ist. Vielmehr ist BGM ein Managementprozess, der zielgerichtet gesundheitsförderliche Maßnahmen, Strukturen und Prozesse integriert und steuert. Es hat zum Ziel, Arbeitsbedingungen gesundheitsförderlich zu gestalten und Beschäftigten Unterstützung zu gesundem Arbeitsverhalten zu bieten. Vorgaben aus dem Arbeitsschutzgesetz, der Arbeitsstättenverordnung und die Gefahrstoffverordnung geben dem BGM den rechtlichen Rahmen.

Laut der Studie whatsnext 2020  steigt die Bedeutung des BGM kontinuierlich. 80% der befragten Unternehmen halten ein umfassendes BGM in Krisenzeiten für gleichbleibend wichtig bzw. wichtiger denn je. 85,5 % der Geschäftsführer:innen stuften das BGM gar als Erfolgsfaktor ein!

[1] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/tk-krankenstand-101.html

Teamgesundheit im Fokus

Ein gut funktionierendes Team aus gesunden Mitarbeitern zu erhalten ist eins der wichtigsten Ziele von Führungskräften. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Mitarbeiter zu motivieren, leistungsstark zu erhalten und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.

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