Von der Kunst, sich bei Konflikten erst einmal an die eigene Nase zu fassen

Es gibt bei einem Streit immer 3 Wahrheiten – deine, meine und die universelle. Davon auszugehen, dass jemand allein schuld wäre an einer Auseinandersetzung, oder sich im absoluten Recht befindet, ist die denkbar schlechteste Ausgangslage für eine Auflösung des Konfliktes.

Was kann jetzt aber jeder dafür tun, seinen eigenen zänkischen Horizont zu erweitern?

1. Die Absicherung der Sachebenen in einem Konflikt

Es gilt immer noch: Wir alle können nicht nicht kommunizieren. Oder anders formuliert – jeder von uns sendet jederzeit eine Botschaft. Auch wenn wir schweigen, oder gerade dann besonders intensiv. Wenn wir also sicherstellen wollen, dass wir richtig verstanden werden mit unseren Wahrnehmungen und Standpunkten, dann sollten wir das in eine eindeutige, bestenfalls entemotionalisierte Kommunikation packen.

Sogar der Satz „Die Ampel ist grün“ in einer genervten Tonlage kann zur handfesten Ehekrise führen. „Grüner wird’s nicht“ – da schwingt bei der Ehefrau gern schon der latente Vorwurf mit, dass der Fahrer parallel auf das Handy schielt und der Ehemann wiederum sich bei diesem Satz als unfähiger Autofahrer angegriffen fühlt. Wenn ich mit meinen Aussagen schon emotional attackiere, dann kann ich keine sachliche Fortsetzung des Gesprächs erwarten.

2. Verständnis meiner Aussage in einem Konflikt sicherstellen

Entlang der Kette „gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden und verstanden ist nicht einverstanden“ geht es besonders heiß her in der Mitte. Da wir oft als Sender schon die Beziehungsebene der Botschaft nicht ganz raushalten können, wird es beim Empfänger gern auch noch einmal durch den Emotions-Booster gejagt.

Wichtig ist also hier, in Ton und Inhalt sicherzustellen, dass ich lediglich dem, offensichtlich in Gedanken versunkenen, Fahrer den Hinweis gebe, dass er jetzt losfahren kann. Bei fundamentaleren Gesprächen hilf hier die Technik, sich zu versichern, ob man richtig verstanden hat, was der Gesprächspartner einem jetzt mitteilen wollte. Geht aber auch bei dem Ampelbeispiel. „Schatz, wolltest Du mir jetzt sagen, dass ich im Straßenverkehr schlafe und an einer grünen Ampel den Verkehr aufhalte?“ „Nein Schatz, ich wollte nur helfen, da ich den Eindruck hatte, dass Du in Gedanken versunken warst.“ Drama verhindert!

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 3. In einem Konflikt geht es immer auch um Respekt für den anderen

Natürlich braucht diese Welt auch die emotionalen Momente der Kommunikation, mit all ihren schönen und auch kritischen Momenten. Aber das entbindet uns nicht von der Verpflichtung, das zu Sagende mit einer gehörigen Portion Respekt anzureichern.

Vielleicht liege ich falsch, habe nicht richtig zugehört, missverstanden oder bin über das Ziel hinaus geschossen – wenn ich das aber ohne verbale Übergriffigkeit ausgedrückt habe, dann fällt eine Entschuldigung leichter oder die Aufklärung gelingt mit einem Lächeln. Hier das Beispiel: das Auto vor mir steht seit 30 Sekunden an der grünen Ampel – ich fahre daneben und zeige dem Fahrer nicht den Mittelfinger, sondern lasse die Scheibe runter und frage, ob alles in Ordnung ist.

Es könnte alles so einfach sein, ist es aber natürlich nicht. Wenn wir uns aber mal unseren eigenen Anteil an den täglichen Kommunikationsunfällen bewusst machen und nur einmal mehr beim Gesprächspartner hinterfragen „Habe ich das gerade richtig verstanden“, bevor ich lospoltere, dann geschehen kleine Wunder.

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